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SPD Besichtigung eines Kompostwerks [#174]


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Kirchheim unter Teck
Mittwoch, 13. Oktober 2010, 17:00 Uhr

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Unter der Führung des Betriebsleiters Manfred Kopp besichtigte eine Gruppe von Neuhausenern – nicht nur Genossen - das 1996 eingeweihte Kompostwerk in Kirchheim. Vom Leitstand ging es entlang der Rottehalle und aufs Dach des Kompostwerkes zur dort befindl

In Kirchheim steht eines der größten Biokompostwerke Europas. Einundzwanzig engagierte Mitarbeiter kümmern sich um alles selbst, sogar die Wartungsarbeiten werden weitestgehend in Eigenregie durchgeführt. Dabei läuft die Komposterzeugung vollautomatisch an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr. "Bei Störungen werden die Mitarbeiter telefonisch informiert und können sich zur Fernwartung per Laptop in die Anlage einwählen. Viele Fehler lassen sich so beheben." Sollte doch ein Vor-Ort-Einsatz nötig sein, hält das Ersatzteillager im Wert von mehreren Millionen Euro jedes wichtige Teil doppelt und dreifach vor. Bereits im Eingang des Betriebsgebäudes zeigte ein Gruppe Säulen, wie aus Biomüll Kompost wird. Der anschließende Rundgang durch das Werksgelände begann im Leitstand. "Hier stehen drei unabhängige Rechner, um Ausfallzeiten zu vermeiden. Wir können uns keinen Stillstand leisten!", stellt Manfred Kopp klar.

Danach begab man sich auf einen längeren Marsch entlang der Rottehalle. Am Beginn war die Luft noch warm und feucht. Und am Ende betrug der Temperaturunterschied zur herbstlichen Außenluft nur noch wenige Grad und es war recht trocken. Auch hier stand ein großer Container – angefüllt mit undefinierbaren leichten Schnipseln. "Die Überreste vonPlastiktüten! Die machen uns am meisten Probleme. Die Störstoffe betragen zwar nur 1 bis 1,5 Gewichtsprozent wegen der vielen Tüten. Aber die haben absolut nichts im Bioabfall zu suchen. Sie verrotten nicht – auch wenn etwas anderes auf der Tüte steht!", ärgerte sich Herr Kopp.

Nun hieß es klettern: Der Höhepunkt der Führung war die Besichtigung der Solaranlage auf dem komplett begrünten Dach des Kompostwerks. Fast 3.800 Photovoltaikmodule produzieren rund 600.000 KWh Strom pro Jahr. "Unsere Anlage wird nur noch von derjenigen auf dem Parkhaus der neuen Messe übertroffen", verdeutlichte der Betriebleiter die Dimension der knapp 11.880 Quadratmeter großen Fläche. Die Einnahmen aus der Stromerzeugung fließen ungeschmälert in den Etat des Abfallwirtschaftsbetriebs ein. Das hilft, die Müllgebühren niedrig zu halten.

Den Abschluss fand die Führung vor einem riesigen Kompostberg. Dieser wird demnächst verladen, zu einer Verpackungsfirma und dann in Kirchheim oder einem anderen Grünschnittsammelplatz im Kreis verkauft. "Wir wollen ein vernünftiges Produkt herstellen und unsere Kunden auf Jahre halten.", erläuterte Manfred Kopp die Firmenphilosophie. Mittlerweile hat sich die Qualität des Biokomposts auch bei den Wengertern und Bauern herumgesprochen. "Aber das geht nur über Mund-zu-Mund-Propaganda – und das dauert halt", führt er zum Beweis an. Auch eine Firma für Dachbegrünungen zählt seit fünf Jahren zu den zufriedenen Abnehmern des Kirchheimer Qualitätskomposts.

Letzte Aktualisierung:
06.05.2012 16:06 Uhr

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